Wenn die Schmerzen von einem erkrankten Facettengelenk herrühren, kann es hilfreich sein, unter Röntgenkontrolle ein Lokalanästhetikum zusammen mit einem Cortisonpräparat an das Wirbelgelenk zu spritzen. Die Medikamente wirken entzündungsmindernd und schmerzlindernd. Die Schmerzwirkung setzt wenige Minuten nach Durchführung der Massnahme ein und hält bis zu einigen Wochen an.
Wesentlich häufiger kommen Facetteninfiltrationen allerdings im diagnostischen Bereich zur Anwendung. Besteht aufgrund der klinischen Untersuchung und der bildtechnischen Ergebnisse der Verdacht auf ein Facettensyndrom, so gibt die Infiltration vor einem eventuellen Eingriff die letzte Sicherheit.
Auch hier wird unter Röntgenkontrolle ein lokales Anästhetikum an mindestens 4 Facettengelenke mit einer Spritze herangebracht. Die geringe Menge garantiert, dass das Anästhetikum nur im applizierten Bereich wirkt. Sollte sich nach wenigen Minuten Schmerzfreiheit einstellen, ist die Diagnose Facettensyndrom bewiesen und eine Verödung der Gelenke hat große Aussicht auf Erfolg.
Wichtig bei Tests an der LWS ist, den Patienten zuvor darauf hinzuweisen, dass er danach möglicherweise nur vermindert fahrtüchtig ist. Auch muss klar gestellt werden, dass es sich bei der probatorischen Infiltration nur um einen Test handelt und zu erwarten ist, dass die Schmerzen nach einigen Stunden wiederkehren. Erst die anschließende Verödung oder Denervation bringt dann die erhoffte dauernde Schmerzwirkung, welche meist 2-4 Jahre anhält.